Kumzits war ein Public-Art-Programm, das für die 30. Ausgabe des Jüdischen Kulturfestivals in Krakau entwickelt wurde. Es betrachtete die Covid-19-Reisebeschränkungen nicht als Begrenzungen, sondern als kreative Rahmenbedingungen, und erforschte Kunst als kommunale Praxis in einer Zeit, in der physische Zusammenkünfte nicht mehr selbstverständlich sind. Zehn Künstler*innen aus Berlin und Jerusalem wurden eingeladen, aus Entfernung und in enger Zusammenarbeit mit lokalen Kulturschaffenden ortsspezifische Kunstwerke zu schaffen. Im Einklang mit dem Thema der 30. Ausgabe des Festivals im Jahr 2021 - Feuer - wurde das Projekt nach dem hebräischen Begriff für Lagerfeuer, kumzits קומזיץ, benannt, was ursprünglich ein gemeinsames Essen im Freien oder eine Versammlung um ein Feuer bedeutete. Im Rahmen dieses Projekts wurde der Begriff neu kontextualisiert als Konzept für gemeinschaftliches Beisammensein über geografische, soziale, kulturelle und persönliche Einschränkungen hinaus. Kumzits erforschte Kollaboration und Partizipation als kreative Praktiken und inhärenter Bestandteil der künstlerischen Produktion.
Kumzits wurde speziell für das 30. Jüdische Kulturfestival in Zusammenarbeit mit HaMiffal Jerusalem geschaffen und von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, dem Goethe Institut, der Gemeinde Jerusalem und der Stadt Krakau unterstützt.
Kuratorisches Team: Julia Kawka, Lianne Mol & Yael Sherill, in Zusammenarbeit mit Meydad Eliyahu und Pawel Kowalewski
Beteiligte Künstler*innen: Noa Arad Yairi, Andi Arnovitz & Cornelia Renz, Pablo Cabrera Ferralis, Dan Farberoff & David Behar Perahia, Ilona Marti, Maya Muchawsky Parnas, Yael Serlin und R. Stein Wexler