Die Freiluftausstellung FuturePerfectLand lehnte sich spielerisch an das Format eines Jahrmarkts als provokativer kuratorischer Rahmen an. Sieben neu beauftragte, immersive Kunstwerke inszenierten spekulative Szenarien, die durch die Eskalation des Klimawandels geprägt sind - Manifestationen dessen, was geschieht, wenn die Menschheit gleichzeitig die Realität der Klimakrise annimmt und untergräbt, und die Geschichte des Zusammenbruchs neu schreibt. Diese ortsspezifischen, immersiven, partizipativen und transdisziplinären Umgebungen ließen das Publikum durch auditive, visuelle, performative, narrative und somatische Strategien in eine liminale Welt an der Grenze zwischen Realität und Fiktion eintauchen. Das Format eines Jahrmarkts war als kontrollierte Umgebung konzipiert, in der die intensiven Gefühlswelten, die die Auseinandersetzung mit der Umweltkatastrophe auslöst, sicher erkundet werden konnten. Das “Future Perfect” in FuturePerfectLand symbolisierte die grammatikalische Zeitform des Futur II als Werkzeug für geistige Akrobatik - die Geschichte wird unterbrochen, während sie erzählt wird.
Das Vermittlungskonzept für FuturePerfectLand wurde im Rahmen des vorbereitenden Projekts Welcome to FuturePerfectLand (2021) entwickelt. In der Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Künstler*innen untersuchte das Projekt Strategien des On- und Offboarding für die räumliche und performative Vermittlung immersiver Kunst. Welcome to FuturePerfectLand wurde vom Fonds Darstellende Künste im Rahmen des #TakePart-Programms gefördert.
Das Konzept für FuturePerfectLand entstand im Rahmen des kuratorischen Rechercheprojekts Futur(e) Perfekt (2020). Das Projekt betrachtete die Klimakrise nicht nur als technisch-wissenschaftliche Gegebenheit kollabierender Umweltsysteme betrachtet, sondern als eine kollektive soziale, kulturelle und psychologische Krise der Vorstellungskraft. Die beteiligten Künstler*innen entwickelten spekulative Zukunftsszenarien die zwischen der Realität der sich entfaltenden Klimaveränderung und dem Optimismus einer möglichen Milderung ihrer Folgen pendeln. Futur(e) Perfekt wurde mithilfe der Initialförderung des Fonds Darstellende Künste umgesetzt.
FuturePerfectLand fand im Monopol Berlin statt und wurde mit freundlicher Unterstützung des HauptstadtKulturFonds ermöglicht.
Künstlerische Leitung: Lianne Mol, Yael Sherill, José Délano, Julia Kawka
Kuration & Vermittlung: Lianne Mol & Yael Sherill
Raumdesign: José Délano
Produktion: Julia Kawka
Künstler*innen Spekulative Realitäten: Betty Böhm, Jorge Castillo Chavarria, Paul Chaney, Shelley Etkin & Frederike Doffin, Valeria Germain & Andrea Krohn, Christoph Rothmeier, Gabriel Vallecillo Márquez
Künstler*innen Attraktionen: Sofia Nordmann & Alexander Bieß, Raul Kirchhoff & Caique Tizzi, Andreas Heim, William Russell, José Délano
Leitung Vermittlung: Aurelie Richards
Vielen Dank an: Sophie Achinger, Rob Blake, Tschau Chen, Elisa Haf, Marc Herbst, Nora Hertwig, Henri Kirsch, Yuliya Kovalchuk, Sabine Moe, Amanda Priebe, José Contreras, Pascal Flamme, Andreas Kriston, Patrick Loibl, Matías Machado, Nora Gores, Pablo Hassmann, Tali Neiman, Dominíca Sol Ortiz, Barbara Wiebking, Yoav Admoni, Vincente Alamos, José Alarcon, Angela Alves, Edgard Berendsen, Kate Brehme (Berlinklusion), Codekat, Complex Earth Ltd, Christian Demarco, Catalina Fernández, Libi Gurdus, Juan Gabriel Harcha, Pavel Havrda, Oliver Hewitt, Jörg Hochapfel, Moritz Josenhans, Layla Klinger, Stephanie von Kretschmann, Pauline Loeb & Rodrigo Iervolino (Monopol), Santiago Mac-Auliffe, Tomáš Mládek, Tino Ortega, Eliza Posny (HKF), Fabian Remmert, Ivan Rosenberg, Mary Sarycheva, Igor Teichman, Theater o.N., Shlomit Yeshayahu